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Berührend und emotional

war unser zweiteiliges Online-Seminar zum Thema „Palliativ“ am 06. + 13. September 2023.

Das Ziel einer hospizlichen Tätigkeit ist es, um es mit Cecil Saunders Worten zu sagen, „den Tagen mehr Leben geben und nicht dem Leben mehr Tage“. „Die Menschen sterben nicht, weil sie nicht mehr essen, sondern sie essen nicht mehr, weil sie sterben.“ Die wertvollste Empfehlung ist psychologischer Art: dem Sterbenden Geborgenheit vermitteln, ihm zeigen, dass er nicht allein ist. Es geht also nicht nur darum, körperliche Schmerzen und Beschwerden zu lindern, sondern dem Menschen durch fachlich fundierte, ganzheitliche und phantasievolle kreative Begleitung wertschätzend zu begegnen, eine möglichst hohe Lebensqualität unter größtmöglicher Selbstbestimmung für den Betroffenen zu gewährleisten.  „Palliativ Care“ ist ursprünglich ein Behandlungs- und Betreuungskonzept für Menschen mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen, dies gilt inzwischen auch für andere Betroffene mit chronisch fortschreitenden Erkrankungen. Die Eckpfeiler der palliativen Betreuung sind die bestmögliche Erhaltung des Wohlbefindens und der Lebensqualität, eine möglichst effektive und umfassende Symptomlinderung bzw. Symptomkontrolle und die Linderung von psychosozialem und spirituellem Leid. Die englische Altmeisterin der modernen Palliativbewegung, Cicely Saunders, hat den Begriff »total Pain« geprägt, der sich auf den emotionalen, sozialen und spirituellen Schmerz bezieht. Hierzu ist eine ganzheitliche Sicht auf den Patienten und eine Haltung der Beteiligten notwendig, die Sterben zulassen kann und nicht als Niederlage und Versagen aller Bemühungen wertet.

Essen und Trinken am Lebensende, wie geht das zusammen?

Im ersten Teil lag der Fokus in der Bedeutung von Essen und Trinken, den Aspekten der palliativen Versorgung und den Veränderungen der Nahrungsaufnahme im Sterbeprozess.

Die Teilnehmer*innen diskutierten in Kleingruppen über die Ziele in der Versorgung von Sterbenden aus unterschiedlichen Blickwinkeln, z. B. aus Sicht der Angehörigen, aus Sicht des Sterbenden und aus Palliativ-medizinischer Sicht und was tun, wenn ein Sterbender freiwillig auf Essen und Trinken verzichtet. Zusätzlich gab es hilfreiche praktische Tipps für die Zubereitung von Speisen und Getränken und für die Erstellung einer Essbiografie.

Im zweiten Teil des Seminars wurden die Ursachen von Ernährungsschwierigkeiten, z. B. von Übelkeit, Diarrhoe, Obstipation, Schmerzen und orale Mukositis diskutiert. Neben dem fachlichen Input durch die Referentin Stefanie Seling-Stoll zur ernährungstherapeutische Begleitung, konnten die Teilnehmer*innen in Kleingruppen, Ideen für positive Geschmackserlebnisse entwickeln. Zusätzlich gab es die Möglichkeit mit einem vorab versendeten „Genusstütchen“ zu erleben, welche Sinne mit kleinen Möglichkeiten stimuliert werden oder welche unangenehm wirken können. Anschließend wurde auf das Thema „Mundsorge“ näher eingegangen und mit Fallbeispielen erläutert.  

Infos zur Referentin unter www.seling-stoll.de